Ein lehrreicher Nachmittag im Jagdrevier
- Moritz Winkhardt
- 3. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Jugendfeuerwehr Satteldorf zu Gast bei Familie Ehret
Am vergangenen Samstag, den 03. Mai 2025, durfte die Jugendfeuerwehr Satteldorf einen besonderen Ausflug erleben. Unsere Jugendfeuerwehrkameradin Noemi, die im letzten Jahr erfolgreich ihren Jugendjagdschein in einem intensiven dreiwöchigen Kurs absolviert hat, lud uns gemeinsam mit ihrem Opa Rudolf und ihrem Onkel Bernd in ihr Jagdrevier ein. Das Revier erstreckt sich über beeindruckende 380 Hektar zwischen Ellrichshausen und Mariäkappel.

Unterhalb von Selgenstadt, inmitten von Wald, Wiesen, Feldern und einem idyllischen See, gewährte uns Rudolf Ehret spannende Einblicke in die vielseitige Welt des Jagdwesens. In einem informativen Vortrag erklärte er die grundlegenden Begriffe der Jagd – von „Artenvielfalt“ bis hin zum „Hegen“. Dabei wurde schnell klar: Der eigentliche Abschuss ist nur ein kleiner Bestandteil der Jagd. Vielmehr liegt der Fokus auf der Hege und Pflege des Wildbestandes sowie der Erhaltung des natürlichen Gleichgewichts.
Die gesetzlichen Vorgaben spielen hierbei eine zentrale Rolle. So werden alle Jagdreviere im Zweijahresrhythmus kontrolliert, um eine Wildschätzung durchzuführen. Basierend darauf erhalten die Jagdpächter eine empfohlene Abschussliste, die dazu dient, Wildkrankheiten, -seuchen und Schäden durch Pflanzenverbiss vorzubeugen. Auch die Schonzeiten des Wildes sind strikt einzuhalten. Ein Beispiel aus der Praxis verdeutlichte, wie wichtig diese Regelungen sind: Eine Passantin, die mit ihren Hunden durch hohes Gras lief – ein wichtiger Brutraum für Wildtiere –, wurde freundlich auf die Konsequenzen ihres Handelns hingewiesen.
Ein weiteres spannendes Thema war der Einsatz moderner Technik in der Jagd. Um Rehkitze zu schützen, die sich im hohen Gras verstecken und bei Gefahr nicht flüchten, setzen Jäger zunehmend auf Drohnen mit Wärmebildkameras. Vor der Ernte beauftragen Landwirte die Jäger, die Felder abzufliegen, um Kitze rechtzeitig zu finden und in Sicherheit zu bringen. Dabei ist es essenziell, die Tiere nicht direkt zu berühren, da sie sonst von ihren Müttern verstoßen werden könnten.
Noemi berichtete uns zudem von den hohen Anforderungen, die an Jagdanwärter gestellt werden. Der Jagdschein umfasst nicht nur einen umfangreichen Theorieteil, sondern auch viel Praxis. Die Prüfungsinhalte sind breit gefächert und reichen von gesetzlichen Grundlagen über Natur- und Tierkunde bis hin zu Waffenrecht. Die Anwärter müssen ihr Wissen in fünf Prüfungsfeldern sowohl schriftlich als auch mündlich unter Beweis stellen.
Besonders beeindruckend war, wie Familie Ehret ihr erlegtes Wild selbst zerlegt, verarbeitet und vermarktet. Mit viel Leidenschaft und einem hohen Anspruch an Qualität setzen sie Maßstäbe in der Veredelung von Wildfleisch. Diese Begeisterung war während der gesamten Präsentation deutlich spürbar.
Zum Abschluss des gelungenen Nachmittags lud uns Familie Ehret zu köstlichen Wild-Burgern mit selbst hergestellten Patties ein. Die Jugendfeuerwehr Satteldorf bedankt sich herzlich bei Familie Ehret für die spannenden Einblicke, die lehrreiche Führung und die hervorragende Verpflegung. Wir wünschen der Familie weiterhin viel Freude und Erfolg bei der Ausübung ihrer Leidenschaft!
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